der Baum seine
Blätter. Im Oktober ist dann die Baumkrone mit hellgrünen, weichen, saftigen
Blättern besetzt.
Der Baum sorgt aber auch gleich für Nachwuchs. Bald darauf setzt die Blüte ein,
damit die Früchte schon beim ersten Regen im November oder Dezember reif sind.
Die kleinen ca. einen Zentimeter messenden runden Früchte besitzen eine raue,
aber weiche Schale. Der relativ große Kern wird von einer dünnen Schicht, sehr
süßen Fruchtfleisches umgeben, das Mensch und Tier schmeckt.
Wie bringt es der Baum zu Wege, in den trockensten Monaten saftig grüne Blätter
zu bilden, zu blühen und Früchte reifen zu lassen? Die Erklärung beginnt, wenn
die Anzahl der kleinen Früchte in Betracht gezogen werden. Es sind Abertausende,
die dicht gedrängt in den Ästen sitzen. Die reifen Früchten werden von Mensch
und Tier aufgenommen und die harten Kerne in weitem Umkreis in der Caatinga
verstreut. Von den vielen in der Regenzeit austreibenden jungen Pflanzen, überleben
jedoch nur wenige. Bei genauerem Betrachten, merkt man eine sonderbare Häufung
an bestimmten Stellen, während an andern Flecken kein einziger Juazeiro übrig
geblieben ist. Weiteres Nachforschen bringt dann zu Tage, dass an diesen Stellen
ein wasserführender Gesteinsbruch durch den Untergrund zieht. Juá Bäume sind
Tiefwurzler, die Wasser, wie mit mächtigen Pumpen, aus Dutzend Metern Tiefe
emporheben.
Umbu Baum sammelt und speichert Regenwasser
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Der Caatingabusch birgt seine Schätze, die bisher kaum außerhalb der Region bekannt geworden sind. Viele der Pflanzen sind unter der Bevölkerung für ihre Heilwirkungen bekannt, andere sind wertvolle Futterpflanzen und wieder andere besitzen ein hohes Potential für die menschliche Ernährung. Ein Baum sticht dabei besonders hervor. Er trägt Umbú. Dies sind pflaumengroße, aber runde, hellgelbe, saftige und süße Früchte, mit einem Aroma, das man bei europäischen Früchten nicht kennt. Den Fruchtsaft lässt man langsam über die Zunge laufen, um möglichst lange den vollen Geschmack zu spüren.
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