der Verbilligung
des Baues durch lokale Materialgaben fällt praktisch weg.
-
Stahlblechzisterne.
In verschiedenen Ländern waren Wasserbehälter aus verzinktem Wellblech,
wegen ihres unkomplizierten und schnellen Baues beliebt - sie sind freistehend
und müssen nur zusammengeschraubt werden. Als nachteilig erwies sich die
kurze Lebensdauer; dazu kommen die ähnlichen Argumente, wie bei der Plastikfolienzisterne.
- Fiberglas/Kunstharzzisterne.
Dieser Art von Wasserbehältern, sind ähnliche Gegenargumente zu eigen,
wie schon oben genannt. Auch sind die Kosten unvergleichlich hoch: für
den Preis eines 5.000 l Fiberglasbehälters kann eine Betonzisterne für
15.000 Liter Wasser gebaut werden
- Backsteinzisterne:
Dies ist die älteste hier bekannte Technologie, die noch dazu die billigste
Bauweise darstellen kann, wenn die Backsteine von der begünstigten Familie
selbst gebrannt werden. Dagegen ist sie sehr teuer, wenn die Backsteine
gekauft werden müssen. Als nachteilig hat sich jedoch die große Leckanfälligkeit
erwiesen. Auch ist es bedenklich, dass zum Herstellen der Backsteine das
Brennholz aus der ohnehin schon stark ausgelichteten Caatinga entnommen
werden muß.
- Betonzisternen:
Wasserbehälter mit Volumen von einigen tausend Litern benötigen keine
Bewehrung. Die Betonwand von drei bis vier Zentimeter Stärke hält den
Druck- und Verformungskräften stand. Ab etwa 5 m³ Inhalt sollte eine zumindest
leichte Bewehrung in die Betonwand eingebaut werden. Dabei ist es wichtig,
dass verzinktes Material verwendet wird, um den Stahl vorm Verrosten zu
schützen. Wenn dünnes Drahtgitter und ca. 3 mm Stahldraht zur Bewehrung
benutzt werden, kann sich die Wanddicke, bei einem Fassungsvermögen von
bis zu 50.000 Litern und mehr, auf rund 5 cm beschränken.
Vor mehr als einem Jahrzehnt etwa ging eine neue Idee zur Zisternenbautechnologie
durch die Entwicklungshilfeorganisationen. Statt des teuren Stahles, könnten
doch billige und ähnlich widerstandfähige Pflanzenfasern, etwa gesplittete
Bambushalme verwendet werden. Viele Zisternen wurden in dieser Technologie
gebaut. Doch zeigte sich, dass die Betonschicht die Pflanzenfasern nicht
ausreichend vor Feuchtigkeit schützen kann. Sie zersetzen sich im Laufe
der Jahre, brechen die Betonschicht auf und schließlich beenden Termiten
das Zerstörungswerk.
Von dieser Technologie ist man inzwischen völlig abgekommen
- Die
Form der Zisterne: rechteckig oder rund?
Bei älteren Modellen, mit massiven Backsteinwänden gebaut, finden sich
oft noch quadratische oder sogar rechteckige Grundrisse. Diese Zisternen,
vor allem diejenigen mit größerem Volumen, weisen bald Risse auf, weil
die rechteckige Form den Druck des Wassers nicht gleichförmig verteilen
kann. Die ideale Form für einen Wasserbehälter wäre die eines halbierten
Eies. Das ist diejenige Form, die jeder elastische Behälter von selbst
annimmt, wenn Flüssigkeit eingefüllt wird. Da diese Bauweise auf Ausführungsprobleme
stößt, wird heute allgemein eine zylindrische Form, mit flachem Boden
gewählt. Da die größten Kräfte, die zu Kapillarrissen führen können, an
der Stoßstelle zwischen Wand und Boden wirken, muss diese Verbindung besonders
sicher ausgeführt werden (Bild 15).

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