Einige Regeln, in Bezug auf die Zisterne und das Wasser:
- die Zisterne muss absolut lichtdicht verschlossen sein, um die Entwicklung von Kleinstlebewesen zu verhindern, die wiederum die Entwicklungsbasis für Krankheitskeime sein können;
- einmal im Jahr soll alles Restwasser aus der Zisterne entfernt und diese gründlich gewaschen und zum Schluss mit einer Chlorlösung desinfiziert werden;
- Eimer, die zur Wasserentnahme in die Zisterne getaucht werden, sollen am besten nur für diesen Zweck reserviert sein und dürfen nie auf den Erdboden gestellt werden;
- es wird empfohlen das Wasser vor dem Genuss mit einem handelsüblichen Desinfektionsmittel zu versetzen.
Hier kann die
Frage auftauchen, warum man das Wasser nicht gleich, bevor es in die Zisterne
gelangt, durch ein effizientes Filter schickt. Die Idee ist richtig und eine
solche Maßnahme durchaus angebracht, erreicht aber in der Praxis nicht die gedachte
Effizienz und verteuert zudem den Bau einer Zisterne bedeutend. Folgende Gründe
können angeführt werden:
- ein solches Filter reinigt das gesamte Wasservolumen, obwohl nur ein Teil
besonders sauber sein muss, nämlich derjenige für den menschlichen Genuss; es
ist wesentlich einfacher nur diesen Teil in einem Tischfilter zu reinigen und
eventuell noch zu desinfizieren;
- eine Filteranlage müsste eine sehr große Durchlaufgeschwindigkeit besitzen,
um die oft in kurzer Zeit sehr hohen Niederschlagsmengen ohne Verlust verarbeiten
zu können; dabei muss beachtet werden, dass schneller Durchsatz und Filterqualität
im Widerspruch zueinander stehen. Angebracht wäre, wenn die Kosten es zulassen,
eventuell ein aus Kiesel bestehendes Steinfilter einzusetzen, das alle groben
Schwemmanteile zurückhält, zugleich auch etwas Reinigungskraft besitzt und dem
Wasserdurchfluss praktisch keinen Widerstand leistet
- das vom Dach kommende Wasser wird zwar gefiltert, wobei aber vielleicht vergessen
wird, dass in den acht Monaten Trockenzeit andere Verschmutzungsquellen auftreten
können, die die Wasserqualität im Nachhinein mindern.
Der Wasserbedarf
Oft wird die Frage aufgeworfen, ob denn die oft nur 15.000 Liter Wasser in der Zisterne eine Familie während acht Monaten versorgen kann. Man muss sich dabei erinnern, dass das Zisternenwasser nur für den menschlichen Genuss, zum Kochen, Spülen und auch zum Baden von Kleinkindern gedacht ist. Der Wasserverbrauch liegt weit unter dem, was Menschen verbrauchen, die an den Gebrauch von Leitungswasser gewohnt sind.
Wie schon weiter
oben erwähnt benötigt ein Erwachsener pro Tag 14 Liter Wasser. Bei dieser Menge
ist ein Sicherheitsfaktor eingebaut, es kann in der Praxis sicher von der Hälfte
ausgegangen werden.
Aus der unten stehenden Tabelle (Bild 15) geht hervor, dass bei einem
Tagesverbrauch von sieben Litern, neun Personen ihren Wasserbedarf aus einer
15.000 Liter Zisterne beziehen können.
Wasserverbrauch in Liter eines aHaushaltes
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